Der Helikon-Tex Knopfkompass SMALL – Spielerei oder nützliches Backup zur Orientierung?
- 29. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 10. Sept.
Kompakt, leicht, unscheinbar – der Knopfkompass von Helikon-Tex gehört zu den kleinsten Navigationshilfen, die es auf dem Markt gibt. Oft als Notfall-Kompass oder „EDC-Gadget“ bezeichnet, taucht er in vielen Survival Kits und Outdoor-Sets auf.
Aber taugt er wirklich zur Orientierung im Gelände – oder ist er nur ein stylishes Accessoire für Bushcrafter?

Was ist der Helikon-Tex Knopfkompass?
Der Kompass ist kaum größer als eine Münze, leicht gewölbt, flüssigkeitsgedämpft. Er ist ein besonders kleiner, leichter Kompass, der meist nur aus einer einfachen Kompasskapsel besteht und oft an Uhren, Armbändern, Rucksäcken oder Kleidung befestigt wird. Die Abmessungen des Kompasses betragen: 0.5 cm x 1.4 cm x 1.4 cm und das Gewicht 6 g. Im Gegensatz zu größeren Kompassen bietet er keine drehbare Lünette, keine Peilvorrichtung und nur begrenzte Genauigkeit. Er wird in der Regel als „Backup-Kompass“ beworben – also nicht als Ersatz für einen vollwertigen Marsch- oder Kartenkompass. Als ich den Kompass erhielt und aus der Verpackung nahm, war mein erster Eindruck fast schon emotional – bei einem Preis von rund 6,50 EUR plus etwa 4 EUR Versand kam unweigerlich die Frage auf: War das wirklich sein Geld wert? Kurz gesagt: Ja, absolut.
Ich habe schon viele Knopfkompasse gesehen, bei denen man sich ärgern musste – meist billige Massenware aus China, die oft schon bei der Lieferung beschädigt ist oder sehr schnell kaputtgeht.
Der Kompass von Helikon-Tex, gefertigt in Taiwan (was hier keine Wertung darstellt), wirkt deutlich hochwertiger verarbeitet als viele Produkte aus der typischen Chinaproduktion. Er wird in einer kleinen, ordentlichen Pappverpackung geliefert.

Bei anderen Kompassen dieser Bauart treten häufig folgende Probleme auf:
Luftblasen im Gehäuse – verursacht durch Temperaturschwankungen in Kombination mit schlecht verarbeitetem, unflexiblem Kunststoff.
Undichte oder undurchdachte Bauweise – das Öl im Inneren dehnt sich bei Hitze aus oder zieht sich bei Kälte zusammen, was bei minderwertigen Materialien schnell zu Schäden führt.
Hängende Nadel oder komplett instabiles Gehäuse – manchmal fällt der Kompass buchstäblich schon beim Auspacken auseinander.
All diese typischen Mängel konnte ich bei dem Helikon-Tex-Kompass bisher nicht feststellen. Natürlich kann es auch hier im Einzelfall zu Defekten kommen – eine Garantie gibt es nie – aber insgesamt wirkt dieses Modell deutlich vertrauenswürdiger als viele andere Knopfkompasse auf dem Markt.

Praxistest – Was kann der Knopfkompass wirklich?
Ich habe den Helikon-Tex Knopfkompass unter realen Bedingungen getestet: – beim Gehen auf Sichtlinien– beim groben Einschätzen von Richtungen – bei typischen Survival Szenarien ohne Karte und bei meinem Überlebenstraining.
Ergebnisse:
Was gut funktioniert:
Grobe Richtungsbestimmung (N, S, W, O) gelingt zuverlässig, solange man stillsteht und dem Kompass eine Sekunde gibt, sich zu stabilisieren.
Der Kompass reagiert schnell und zeigt überraschend genau nach Norden – für seine Größe.
Perfekt geeignet für Notfälle, wenn keine andere Orientierungshilfe vorhanden ist.
Was nicht geht:
Exakte Navigation mit Karte ist mit diesem Kompass nicht möglich – keine Gradeinteilung, kein Peilgerät, keine Präzision.
In Bewegung (z. B. beim Gehen) reagiert er sehr empfindlich – Schwankungen erschweren die Ablesung.
Störquellen (z. B. Metall an Kleidung, Messer) beeinflussen die Nadel bei direkter Nähe mehr als bei einem "großen" Kompass.
Schnelles Ablesen, man muss aufgrund der minimalen Größe schon etwas genauer hinsehen.


Für wen ist der Knopfkompass sinnvoll?
Der Helikon-Tex Knopfkompass eignet sich aus meiner Sicht:
als Backup-Tool in minimalistischen Survival Kits
für den Notfallgebrauch, wenn alles andere fehlt
als sinnvolle Ergänzung für Anfänger oder Jugendliche, um erste Richtungsgefühle zu schulen
für EDC-Träger, die gerne leichtes, kompaktes Equipment dabei haben
Fazit: Nicht unterschätzen, aber nicht überschätzen
Der Helikon-Tex Knopfkompass ist kein Navigationsinstrument, sondern ein hilfreicher Nothelfer. Die Nachteile, die ich oben aufgezählt habe, relativieren sich, wenn man den Kompass nicht mit anderen Modellen vergleicht. Er ist eine Notlösung, mehr nicht!
Wer das weiß – und ihn auch so nutzt – bekommt ein leichtes, zuverlässiges Stück Ausrüstung mit erstaunlich guter Grundfunktion. Wem der Kompass zu klein ist, bei Helikon-Tex gibt es noch einen Knopfkompass, der etwas größer ist.
Mein Tipp: Als Backup ins Kit? Ja. Als Hauptkompass für längere Touren? Eindeutig nein.
Für die exakte Navigation empfehle ich weiterhin einen richtigen Kartenkompass mit Peilfunktion, wie z. B. von Silva, Suunto oder Recta. Aber für das kleine Survival Kit
brauchbar.
Den Helikon-Tex Knopfkompass gibt es hier*:
👉 Hast du selbst Erfahrungen mit dem Knopfkompass gemacht? Oder nutzt du einen anderen als Notfalllösung? Lass es mich wissen – per Mail, Kommentar oder einfach im nächsten Kurs.
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Toller Artikel, du hast es super zusammen gefasst!
Ich habe diesen Kompass auch seit einigen Jahren und er liegt hauptsächlich im S Kit hermu. Aber wenn man ihn verwendet zeigt er nach wie vor zuverlässig nach Norden.
Im Gegensatz dazu habe ich mir, Jahre davor, den Kleinen Recta Cliper gekauft. Anfangs war ich damit sehr zufrieden, man kann damit auch bedingt mit Karte navigieren, doch nach ein paar Jahren Nutzung hat sich eine Blase im Gehäuse gebildet. Die wurde mit der Zeit so groß, dass sie die Kompassnadel stark beeinträchtigt und mittlerweile kann ich dem Teil leider nicht mehr traun.😣
Guter Artikel. 👍 Grüßle aus IB, Peter