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Poncho VS Jacke – was ist besser als Survival Bekleidung?

  • 4. Nov.
  • 6 Min. Lesezeit

Kaum etwas kann die Stimmung draußen so schnell kippen wie Nässe und Kälte. Regen beeinträchtigt nicht nur den Komfort, sondern kann schnell gefährlich werden und den Weg in ein Survival Szenario begünstigen: Nasse Kleidung entzieht dem Körper Wärme, erhöht das Risiko für eine Unterkühlung und reduziert die eigene Leistungsfähigkeit. Deshalb gehört ein zuverlässiger Regenschutz zu den absoluten Basics jeder Outdoor-Ausrüstung. Doch was eignet sich besser als Survival Bekleidung: Regenjacke oder Poncho?


Beide Systeme haben Vor- und Nachteile, die je nach Einsatzgebiet, Wetterlage und persönlichem Anspruch unterschiedlich schwer wiegen. Wer die Unterschiede versteht, kann bewusst entscheiden und im Ernstfall genau das richtige Stück Ausrüstung aus dem Rucksack ziehen. In diesem Blogbeitrag möchte ich allen helfen, die gerade ihre Outdoor-Ausrüstung prüfen und erweitern – und auch denen, die einfach neugierig sind und ihren Horizont erweitern möchten.


Regenjacken und Ponchos sind gute Survival Bekleidung
Regenjacke oder Poncho - das ist die Frage!

Regenjacke – Klassiker mit hoher Funktionalität

Regenjacken zählen seit vielen Jahrzehnten zur Grundausstattung im Outdoor-Bereich. Das Spektrum reicht von robusten Gummijacken über nahezu wasserdichte Baumwolle (z. B. Ventile) bis zu dreilagigen Hardshells mit hochentwickelten Membranen – porös wie GORE-TEX oder nicht-porös wie Dermizax.


Vorteile der Regenjacke

  • Passform und Bewegungsfreiheit: Dank ihres Schnitts und verstellbaren Elementen wie Reißverschluss, Bündchen und Kapuze sitzt die Jacke körpernah und ermöglicht uneingeschränkte Bewegungsfreiheit. Beim Gehen oder Arbeiten mit Werkzeugen ist dies ein großer Vorteil, da ein Poncho durch seinen lockeren Sitz schnell im Weg sein kann.


    Survival Bekleidung ist wichtig
    Bei richtiger Anwendung sorgen Unterarm-Belüftungsöffnungen für ein gutes Körperklima in der Jacke

  • Wetterdicht: Moderne Materialien (z. B. Gore-Tex, eVent, Sympatex) bieten hohen Wasserschutz, oft kombiniert mit Atmungsaktivität. Durch Armbünde und Kordelzüge unten am Ende der Jacke kann das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert werden. Gummierte Jacken sind ebenfalls wasserdicht, lediglich die speziellen Baumwolljacken, wie oben beschrieben, sind es nur teilweise oder nur über einen gewissen Zeitraum.

    Bushcraft Jacken empfehle ich auch
    Bündchen an den Armen schützen bei Jacken vor dem Eindringen von Nässe

  • Windschutz: Jacken halten nicht nur Regen, sondern auch Wind zuverlässig ab – ein großer Vorteil in exponiertem Gelände. Bei einem Poncho kann es schon mal vorkommen, dass es ihn nach oben weht, wenn der Wind von unten kommt.

Nachteile der Regenjacke

  • Gewicht: Regenjacken sind in der Regel meist schwerer. Auch hochwertige Hardshells bringen mehr Gewicht mit als ein einfacher Poncho.

  • Weniger Abdeckung: Während ein Poncho oft über den Rucksack passt und den Oberkörper und Teile des Rucksacks schützt, endet eine Regenjacke üblicherweise am Hüftbereich. Sie deckt den Rucksack nicht mit ab.

  • Kosten und Spezialausstattung: Hochwertige Regenjacken mit Premium-Membranen, versiegelten Nähten, technisch ausgefeilten Features sind oft deutlich teurer als einfache Ponchos. Wenn man also primär auf geringes Gewicht oder Budget schaut, kann die Jacke ein Nachteil sein. Eine Ausnahme bilden die gummierten Jacken, die teilweise schon günstiger zu erwerben sind.


  • Wärmeentwicklung: Auch bei atmungsaktiven Modellen kann sich bei hoher körperlicher Belastung die Hitze stauen, wenn das Mikroklima in der Jacke nicht ausreichend kontrolliert wird.

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Poncho – minimalistisch und vielseitige Survival Bekleidung

Der Poncho ist ein Stück Stoff mit Kapuze und Öffnung für den Kopf. Er hat typischerweise eine rechteckige oder leicht trapezförmige Form mit einem Schlitz oder einer Öffnung in der Mitte für den Kopf und hängt locker über Schultern und Oberkörper. Bedeckt wird größtenteils auch ein Teil der Arme. Je nach Modell reicht er bis etwa zu den Oberschenkeln oder Knien. Ponchos besitzen oft eine Kapuze, manchmal seitliche Druckknöpfe oder Bänder, um sie bei Wind zu fixieren oder Ärmelansätze zu formen. Insgesamt wirkt die Form cape-artig, weit und fließend, sodass sie viel Bewegungsfreiheit und guten Regenschutz bietet.

Besonders im Survival Bereich wird er oft geschätzt, da er neben Regenschutz noch viele andere Funktionen erfüllen kann.


Vorteile des Ponchos

  • Große Abdeckung: Ein Poncho schützt nicht nur dich, sondern auch deinen Rucksack – vorausgesetzt, er ist nicht zu voluminös. So bleibt deine Ausrüstung auch bei starkem Regen zuverlässig trocken.

  • Multifunktional: Ob als Notzelt, Wasserbeutel, Laubsammler, Tarp oder Bodenplane – viele Ponchos sind echte Multitalente und bieten im Survival einen entscheidenden Vorteil.

    Das Survival Poncho als Tarp für das Überleben in der Natur
    Ein Poncho kann auch als Tarp genutzt werden.

  • Gewicht und Packmaß: Mit einem Gewicht von unter 400 Gramm verschwinden leichte Modelle fast unbemerkt in der Seitentasche. Wer sie zusätzlich komprimiert, schafft sogar noch mehr Raum im Rucksack.

  • Belüftung: Durch die weite Passform staut sich weniger Hitze, was im Sommer oder bei hoher Aktivität angenehm ist.

  • Preiswert: Ponchos sind meist günstiger als Regenjacken.

Nachteile des Ponchos

  • Bewegungseinschränkung: Beim Arbeiten sind Ponchos oft unpraktisch. Hände und Arme sind weniger frei, wenn der Poncho nicht spezielle Schlaufen oder Ärmelansätze besitzt. Hier möchte ich aber noch anmerken, dass manche Arbeiten bei schlechtem Wetter nur unter einem Poncho möglich sind.

  • Eingeschränkter Wetterschutz: Bei Sturm oder starkem Wind ist ein Poncho eher hinderlich. Durch die weite, offene Form kann bei starkem Wind der Regen von der Seite eindringen. Er ist überwiegend weniger dicht an den Armen: Feuchtigkeit gelangt leichter über die Öffnungen hinein, besonders bei Bewegungen. Ich möchte auch die Windanfälligkeit erwähnen: Ein Poncho flattert stark und kann sich aufblähen oder verrutschen. Ponchos sind in der Regel nicht dafür gedacht, Windchill oder Kälte aktiv abzuwehren – ihre Hauptfunktion ist Wasserabwehr. Die Arme sind geschützt, solange sich diese nah am Körper befinden. Streckt man diese zur Seite oder nach vorn aus, sind sie der Witterung exponiert.


    Survival Poncho von Helikon Tex
    Wer unter einem Poncho die Arme ausstreckt, wird bei Regen schnell nasse Ärmel bekommen.

  • Kondenswasserbildung: Auch wenn Ponchos dank ihres weiten Schnitts recht luftig sind, staut sich unter winddichten Varianten oft Feuchtigkeit. Vor allem dann, wenn ein Rucksack darunter sitzt. Regenjacken kennen das Problem ebenfalls, bieten jedoch meist praktische Belüftungsoptionen wie Reißverschlüsse unter den Achseln, die Ponchos in der Regel nicht haben.

  • Hängenbleiben: Vereinzelt kommt es in der Wildnis vor, dass man mit einem Poncho an einem Zweig oder anderswo hängenbleibt oder sich der Poncho verfängt. Das kann den Poncho beschädigen.

  • Weniger robust: Dünne Materialien reißen schneller, wenn man durch dichtes Gestrüpp muss.

Einsatzszenarien – wann was besser passt

Wenn du dich bisher nicht entscheiden konntest, ob Poncho oder Regenjacke die richtige Wahl ist, helfen dir die folgenden typischen Einsatzszenarien dabei. Sie zeigen, in welchen Situationen welches System seine Stärken ausspielt.

  • Survival Situation: Poncho hat Vorteile, weil er als Behelfsunterkunft dienen kann. Wer nur minimalistische Ausrüstung mitnimmt, profitiert außerdem von der Multifunktionalität.

  • Trekking mit schwerem Rucksack: Poncho deckt auch den Rucksack ab – Jackenträger brauchen zusätzlich einen Raincover.

  • Klettern, Arbeiten mit Werkzeug, enge Wälder: Hier ist die Regenjacke klar überlegen, weil sie eng anliegt und nicht hängenbleibt.

  • Lange Regenperioden: Regenjacke bietet besseren Rundumschutz in Kombination mit einer Regenhose.

  • Sommerliche Schauer: Ein Poncho ist luftig und leicht und kann schnell übergeworfen werden.

  • Winter und Sturm: Regenjacke, am besten Hardshell, weil diese winddicht und stabiler ist.

Kombination beider Systeme

Viele Outdoorer schwören auf eine Kombination, die Vorteile beider Systeme vereinen kann. So hat man für fast alle Situationen eine Lösung – bei nur geringem Zusatzgewicht:

  • Regenjacke als Kernschutz für aktive Bewegungen.

  • Poncho als Zusatz bei starkem Regen oder für den Rucksack.

  • Im Survival Camp kann der Poncho zusätzlich als Tarp oder Groundsheet genutzt werden.

Pflege und Haltbarkeit

Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen, da sich Ponchos und Regenjacken in Pflegebedarf und Haltbarkeit deutlich voneinander unterscheiden können.


  • Regenjacke: Jacken mit einer technischen Membran müssen regelmäßig nachimprägniert werden, da die DWR-Beschichtung (Durable Water Repellency) dafür sorgt, dass Regen vom Oberstoff abperlt – nur so kann die Membran richtig „atmen“. Die Pflege erfordert spezielle Wasch- und Imprägniermittel und ist recht aufwendig: Nach dem Waschen muss die Jacke durch Wärme – etwa im Backofen – reaktiviert werden, damit die Imprägnierung vollständig einziehen kann (mehr dazu in einem anderen Blogbeitrag.) Das entfällt natürlich bei den klassischen Gummijacken, die sich einfach abwaschen lassen. Zur Haltbarkeit: Jacken sind im Schnitt robuster als Ponchos.

  • Poncho: Weniger Spezialkomponenten bedeuten: oft genügsamere Reinigung (z. B. Abspülen, Lufttrocknen ausreichend) – speziell bei einfachen Materialien. Beispielsweise wird für Militär-Ponchos eine Handwäsche mit kaltem Wasser und mildem Waschmittel empfohlen. Ponchos sind zwar pflegeleichter, aber oft anfälliger für Löcher. Der Vorteil: Kleine Risse lassen sich mit Panzertape oder Reparaturflicken unterwegs beheben.

Fazit

Die Frage „Regenjacke oder Poncho?“ hat keine allgemeingültige Antwort. Beide Systeme haben ihre Stärken und Schwächen. Wer sich viel bewegt, im Gelände unterwegs ist oder Wert auf maximale Bewegungsfreiheit legt, ist mit einer guten Regenjacke besser beraten. Wer hingegen minimalistisch unterwegs ist, seinen Rucksack schützen oder im Notfall mit nur einem Ausrüstungsstück Regenschutz und Shelter kombinieren will, profitiert vom Poncho.

Für den Survival Bereich empfiehlt es sich, die eigenen Prioritäten klar zu definieren: Will man Gewicht sparen, Shelter-Optionen offenhalten und maximale Flexibilität haben – oder lieber Komfort, Stabilität und Rundumschutz genießen? Am Ende gilt: Wer beides kennt und geübt einsetzt, kann je nach Situation das Beste aus beiden Welten nutzen. Ich empfehle den Helikon-Tex Poncho, der in verschiedenen Farben und Tarnmustern erhältlich ist und durch ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt.



2 Kommentare

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Lukas
05. Nov.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Toller Beitrag!👍😀

Ich bin eher Team Poncho da ich die leichte Flexibilität schätze. Was noch geiler ist, ist der Thermal Cloak von Varusteleka oder der Jerven Fejellduken.😍

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Unknown member
07. Nov.
Antwort an

Danke, Lukas! Da hast Du ja die beiden besten herausgesucht. Den Fjellduken hatte ich auch schon in der Hand … 👍

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