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Wenn’s ernst wird: Warum ich diesem Survival Messer mein Leben anvertraue

  • 20. Aug.
  • 6 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 10. Sept.

Der Markt ist voll mit Survival Messern und ich habe schon einige tolle Exemplare nutzen können. Doch als ich das Venture Pro* mit Kit* das streng genommen kein Survival Messer ist, zum ersten Mal in der Hand hielt, war ich sofort neugierig: Ein feststehendes Messer aus dem Hause Victorinox – bekannt für Schweizer Taschenmesser – das speziell für den Bushcraft- und Survival Einsatz konzipiert wurde. Ich habe es über ein Jahr lang dauerhaft getestet.


Venture PRO für Survival Training und Bushcraft
Venture PRO von Victorinox

Vor mehr als einem Jahr hat mich mein alter Freund und Berufskollege Gion Saluz aus der Schweiz mit einem Geschenk überrascht: dem Victorinox Venture Pro zusammen mit dem ergänzenden Venture Pro Kit. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mich kaum mit Messern beschäftigt und gebe offen zu: Ich war vermutlich einer der wenigen Überlebenstrainer, die kein besonderes Interesse an Stählen, Klingengeometrien oder Griffmaterialien hatten. Nun habe ich mich aber intensiver in die Materie eingearbeitet und kenne mich etwas besser aus. Dennoch will ich kein Messerexperte werden, denn ein Messer ist für mich in erster Linie ein Werkzeug – ein Gebrauchsgegenstand, der funktionieren muss. Und darum geht es mir.


Was mich am Venture Pro mit dem Kit überzeugt hat

Als ich das Survival Messer mit Feuerstahl zum ersten Mal in der Hand hielt, war mein Eindruck sofort positiv. Der Griff liegt sicher und angenehm in der Hand, das Messer ist gut ausbalanciert und bringt genau das mit, was ich im Gelände brauche. Kein überflüssiger Schnickschnack, sondern praktisches Zubehör und eine durchdachte Klingenform, die sich für die meisten Survival Zwecke eignet. Die Klingenstärke ist ideal zum Schnitzen, Batoning, Schneiden – eben das, was draußen zählt. Es ist robust, aber nicht zu schwer, funktional, aber nicht überladen. Und das alles in einer Qualität, wie man sie von Victorinox erwartet.


Survivalmesser Venture PRO
Das Venture Pro liegt hervorragend in der Hand.

Die Bewertung eines Messers ist immer auch Geschmackssache. Ob Optik, Handgefühl oder Material – jeder hat seine Favoriten. Ich kenne viele Menschen, die sich hervorragend mit Messern und Stählen auskennen, und das respektiere ich sehr. Aber meine Perspektive ist eine andere. Als Survival Trainer geht es mir darum, Empfehlungen zu geben, die ich aus eigener Erfahrung vertreten kann – nicht aus dem Katalog oder aus Forenmeinungen. Das Venture Pro hat mich im Einsatz überzeugt. Es ist kein Prestigeobjekt, sondern ein Werkzeug, das draußen funktioniert – und genau das zählt für mich.


Messer und Zubehör

Der Lieferumfang des Messers besteht aus dem Venture Pro mit Messerscheide und Gürteltragesystem. Darin sind nützliche Werkzeuge verbaut.

  • Pinzette

  • Funkenstahl

  • Kugelschreiber


Im Venture Pro Kit sind zusätzlich enthalten

  • Abziehsteine

  • 2 cm Flachbohrer


Die Abmessungen und das Gewicht des Messers betragen Höhe: 40 mm

Länge: 242 mm

Breite: 54 mm

Gewicht: 210 g



Survival Messer mit Feuerstahl
Venturo Pro mit Venture Pro Kit

Klinge und Griff

Das Venture Pro ist ein Full-Tang Messer. Das ist ein Messer, bei dem die Klinge und der Griff aus einem einzigen durchgehenden Stück Stahl bestehen. Der Griffbereich wird in ein spezielles Polymer eingelassen. Die Klinge ist 10,5 cm lang und besteht aus rostfreiem 14C28N-Stahl mit einem Härtegrad von 59 HRC mit einem geschliffenen Klingenrücken zum Feuermachen mit Feuerstahl und Zunder.


Survival Blog über das Survivalmesser
Eine brauchbare Stahlsorte wurde beim Messer verwendet.

Ich persönlich schätze diese schmale Klinge in besonderem Maße, da ich mein Messer weder zum Hämmern auf Ästen noch zum Heraushebeln von Wurzeln aus dem Boden verwende. Auch wenn die Klinge solche Belastungen vermutlich aushalten würde – dafür ist sie schlicht nicht gedacht. Für solche groben Einsätze gibt es entsprechend robuste Messer, die genau dafür gebaut wurden. Das Venture Pro ist aus meiner Sicht ideal für alle Arbeiten, die man draußen in einer realistischen Überlebenssituation ausführt – also Dinge, die ein normal denkender Mensch auch tatsächlich tun würde: Schnitzen von Grabstöcken und einfachem Werkzeug, feines Aufbrechen von Wild, Ausnehmen von Fisch, Schneiden von Schnüren oder Pflanzenteilen und auch Batoning. Ein Messer für die Wildnis also.

Besuche meinen Survivalblog
Dünne Klinge ideal zum Schnitzen und Batonieren.
Ich biete auch Survival Trainings auf Spitzenklasseniveau an
Feuerbohrpunkt für den Bowdrill. Hier wird das Druckstück durch den Messergriff ersetzt.

Der Griff besteht aus widerstandsfähigem und rutschminderndem Polymer (TPE). Im Griff ist ein Feuerbohrpunkt eingelassen – ein Detail, das ich mittlerweile sehr zu schätzen weiß. Wer schon einmal mit dem Bowdrill Feuer gemacht hat, kennt das Problem: Je länger man bohrt, desto stärker wächst der Reibungswiderstand zwischen Bohrer und Druckstück. Der Kraftaufwand steigt deutlich, was die Glutbildung eher erschwert als fördert. Der eingelassene Feuerbohrpunkt reduziert diese Reibung auf ein Minimum, erleichtert das Bohren spürbar und beschleunigt den gesamten Vorgang.


Feuerbohren beim Überlebenstraining mit Messer für die Wildnis
Hier nutze den Feuerbohrpunkt im Griff des Messers als Druckstück.


Lars Konarek hat ein Survival Messer in der Survival Ausrüstung
Verlängerter Erl mit Sechskantschraube und scharfer Kante.

Das Messer verfügt über eine scharfe 90-Grad-Kante, die sich ideal zum Schaben von Holz und Kienspänen, zum Zerkleinern von Nüssen und Samen sowie zum Hämmern und Zerstoßen eignet. Im Griff ist zudem ein integriertes Sechskantloch eingelassen, das mit dem Flachbohrer aus dem Venture Pro Kit kompatibel ist. Zusätzlich kann dieses Loch als Befestigungsöse genutzt werden – etwa, um beim Holzhacken eine Kordel am Handgelenk zu befestigen und so für mehr Sicherheit zu sorgen.


Werkzeuge von Gürtelhaltesystem und Venture Pro Kit

Die Werkzeuge des Venture Pro sind eine durchdachte Ergänzung zum Messer selbst. Sie erweitern den praktischen Nutzen im Gelände deutlich.


Abziehsteine beim Survivalmesser
Abziehsteine

Die Abziehsteine des Venture Pro lassen sich direkt in die Messerscheide einstecken und ermöglichen so das einfache Nachschärfen der Klinge unterwegs. Einer der Steine ist bei mir – wie auf dem Bild zu sehen – gebrochen, was die Funktion jedoch nicht wesentlich beeinträchtigt. Es gibt ausreichend Möglichkeiten, sich alternativ zu behelfen, sodass das Schärfen weiterhin problemlos möglich ist.


Eine Pinzette gehört auch zum Survivalgear
Pinzette

Die integrierte Pinzette ist ein praktisches Detail, das besonders von Menschen geschätzt wird, die viel draußen unterwegs sind. Sie eignet sich nicht nur zum Entfernen von Splittern, sondern ist auch hilfreich beim Entfernen von Zecken und anderen kleinen Fremdkörpern – ein kleines Werkzeug mit großem Nutzen im Gelände.


Kugelschreiber für Buschcraft?
Kugelschreiber

Warum an dieser Stelle ein Kugelschreiber zum Herausnehmen verbaut wurde, ist für mich offen gesagt nicht ganz nachvollziehbar. Sinnvoller wäre aus meiner Sicht ein Bleistift mit weicher Mine gewesen – idealerweise im Format eines Schreibeinsatzes, der sich leicht austauschen und nachkaufen lässt. Ein solcher Bleistift schreibt zuverlässig auf feuchtem oder sogar nassem Papier, ohne es zu beschädigen, und ist gerade im Outdoor-Bereich deutlich robuster und praxistauglicher als ein herkömmlicher Kugelschreiber. Aber möglicherweise gibt es Menschen, die sich über dieses Gadget erfreuen.


Bohrer beim Venture Pro von Victorinox
20 mm Flachbohrer mit Einbohrhilfe.

Die Idee mit dem integrierten Bohrer gefällt mir grundsätzlich sehr gut. Für viele Anwendungen, bei denen ich ihn einsetzen würde, ist er mir allerdings zu breit – genauer gesagt: Die gebohrten Löcher haben einfach einen zu großen Durchmesser. Wenn man unter anderem einen Löffel geschnitzt hat und ein kleines Loch für eine Aufhängung mit Lederband, selbst gedrehter Schnur oder Paracord braucht, ist das mit dem mitgelieferten Bohrer nicht machbar, da er schlicht zu dick ist. Einen alternativen Bohrertyp bietet Victorinox derzeit nicht an, weder als offizielles Zubehör noch als separate Erweiterung.


Funkenstahl für das Überleben in der Wildnis
Funkenstahl

Ein echtes Survival Messer sollte unbedingt auch einen Feuerstahl an Bord haben – und das wurde beim Venture Pro sinnvoll umgesetzt. Der mitgelieferte Feuerstahl bietet eine solide, mittelklassige Qualität, was die Materialzusammensetzung betrifft. Positiv hervorzuheben ist, dass er bei Bedarf einzeln nachgekauft werden kann – ein praktisches Detail, das man Victorinox durchaus zugutehalten muss.


Gürteltragesystem für das Survivalmesser
Alle Werkzeuge sind sicher im Gürteltragesystem verstaut.


Gürteltragesystem mit Scheide

Das mitgelieferte Tragesystem, das sowohl mit Tek-Lok als auch mit MOLLE kompatibel ist, ist grundsätzlich gut durchdacht. In der Praxis hatte ich jedoch beim längeren Tragen am Gürtel Probleme mit dem Tragekomfort: Durch das harte Material und die ungünstige Form kam es im Hüftbereich zu schmerzhaften Druckstellen. Das sollte aber kein Grund sein, vom Kauf des Messers abzusehen. Wer Wert auf mehr Komfort legt, kann auf spezialisierte Anbieter zurückgreifen, die individuelle Kydex-Scheiden mit weicheren und ergonomischeren Gürteltragesystemen anfertigen.

Ein weiterer Punkt: Beim Venture Pro Kit löst sich die Sicherungslasche für den Bohrer regelmäßig. Wer hier auf zuverlässigen Halt Wert legt, sollte über eine Nachrüstung mit einem Druckknopf oder einem ähnlichen Verschluss nachdenken.



🧭 Fazit über das Survival Messer

Das Victorinox Venture Pro hat mich nicht durch Datenblätter oder Reviews überzeugt, sondern durch seine Praxis­tauglichkeit im Gelände. Ich führe dies in meiner Survival Ausrüstung stets mit, denn es ist funktional, ehrlich und zuverlässig – und genau das suche ich in einem Messer. Es ist kein extremes Bushcraft Werkzeug à la Hardcore-Schlagstock-Messer – aber genau das macht es interessant. Es ist leicht, vielseitig, führig und funktional. Perfekt für:

  • Survival Enthusiasten

  • Bushcraft Fans

  • Jäger

  • Angler

  • Expeditionsreisende


Unbezahlte Meinung. Kein Sponsoring. Ich habe das Messer selbst gekauft und unabhängig getestet.


*Bei Links handelt es sich teils um Affiliate-Links. Kauf darüber = kleine Provision, keine Mehrkosten für dich.

2 Kommentare

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Lukas
27. Aug.
Mit 4 von 5 Sternen bewertet.

Habe das Messer leider selbst nicht und kenne es nur von Reviews. Ich finde das Konzept und die Idee daher aber sehr interessant.

Aus meiner Sicht, ist es mehr ein Bushcraft Messer und weniger ein Survival Messer, da die Klinge zu dünn und der Anschliff zu filigran sein soll?! Es ist eben ein Waldskalpel, wie manche sagen.


Ich denke das viele Messer draußen falsch verwenden, sieht man auch an der ewigen Mora Diskussion. Ich bevorzuge zwar auch etwas stabiliere Messe wie das Garberg, aber ein Mora Companion ist nicht ohne Grund bei Profis nach wie vor hoch im Kurs.


Wie im Artikel beschrieben ist es für Schneidaufgaben vermutlich das perfekte Messer.

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Unknown member
30. Aug.
Antwort an

Messerdiskussionen sind immer subjektiv und sehr emotional. Danke für Deinen Kommentar und viele Grüße 👍

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